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Flönz trifft Chügelipastetli

Kölsch-lozärner Einblicke und Begegnungen in Sprache und Kultur

Luzern Panorama
Köln Panorama


 

Herzlich willkommen

Köln und Luzern - Die jecke deutsche Stadt am Rhein und die urige schweizer Stadt am Vierwaldstättersee.
Für alle, die "zufälligerweise" eine besondere Beziehung zu den beiden Städten haben, gibt es hier aktuelle und unterhaltsame Informationen.

Aktuelle Bilder aus Köln und Luzern


Köln - Dom:

Köln: Kölner Dom
Quelle: windy.com / wdr.de


Luzern - Kapellbrücke / Seebrücke mit Panorama:

Luzern: Kapellbrücke
Quelle: windy.com / luzerntourismus.roundshot.co



Aktuelles Wetter


Temperatur, Sonne, Regen




Wind





Nachrichten-Ticker

Ksta.de
Luzernerzeitung.ch

Aktueller Lauf der Sonne

Die zeitlichen Abweichungen beim Lauf der Sonne entstehen aufgrund der unterschiedlichen Längen- und Breitengrade von Köln und Luzern und der damit einhergehenden, leicht unterschiedlichen Position der Sonne am Himmel.

LängengradBreitengrad
Köln (Dom)6.9° östliche Länge50.9° nördliche Breite
Luzern (Bahnhof)8.3° östliche Länge47.0° nördliche Breite

Aktuelle Wasserstände


Rhein-Pegel Köln

Quelle: https://www.pegelonline.wsv.de/


Bedeutung der Wasserstände:
0,69 m:
Niedrigwasser

1,14 m:
Mittleres Niedrigwasser

2,97 m:
Durchschnittlicher Wasserstand (Mittelwasser)

4,50 m:
Hochwasser

6,20 m:
Einschränkungen bei der Schiffahrt: Schiffe dürfen talwärts nur noch mit verminderter Geschwindigkeit (20 km/h) in der Rheinmitte fahren

7,00 m:
Einrichtung einer Hochwasserschutzzentrale

7,25 m:
Mittleres Hochwasser

8,30 m:
Schiffahrt wird eingestellt

10,70 m:
Katastrophenalarm


Historische Extrem-Wasserstände:

0,61 m:
Niedrigster jemals aufgezeichneter Wasserstand (1929)

10,65 m:
Wasser-Höchststände der jüngeren Zeit

13,55 m:
Höchster jemals aufgezeichneter Wasserstand (1784)




Hochwasserschutz Köln

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Vierwaldstättersee-Pegel Luzern

Quelle: https://www.fluvial.ch/


Bedeutung der Wasserstände:
433,25 m.ü.M.:
Minimal einzuhaltender Wasserstand - Regulierung der Schiffahrt

Unter 433,45 m.ü.M.:
Niederwasser

433,45 bis 434,00 m.ü.M.:
Normalwasser

433,58 m.ü.M.:
Mittlerer Jahreswasserstand

Über 434,00 m.ü.M.:
Hochwasser

434,45 m.ü.M.:
Schadengrenze Luzern - Hochwasserschutzmaßnahmen


Historische Extrem-Wasserstände:

433,02 m.ü.M.:
Tiefster jemals aufgezeichneter Wasserstand (1917)

435,23 m.ü.M.:
Wasser-Höchststand der jüngeren Zeit (August 2005)

435,25 m.ü.M.:
Höchster jemals aufgezeichneter Wasserstand (1910)




Hochwasserschutz Luzern

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Kölsches in Lozärn

2007

Luzern-Reisebericht einer Kölnerin - "Ein kölsches Mädsche unter Schweizern"

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Kölner Karneval besucht Luzerner Fasnacht - "Russ us d‘m Karneval - rein en de Fastnacht"

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Lozärnisches in Kölle

2015

Gruppenreise der Katholischen Jugendbewegung Luzern nach Köln

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Studierende der Hochschule Luzern für Projektwoche in Köln

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Wappen 1.FC KölnWappen FC Luzern

1995 war der FC Luzern zu Gast in Köln im Müngersdorfer Stadion zum Fußballspiel (UI-Cup) gegen den 1.FC Köln. Das Ergebnis war 2:2.

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In Köln gibt es eine Straße namens "Luzerner Weg". Diese liegt im Kölner Stadtteil Mülheim, bezeichnenderweise in der Bruder-Klaus-Siedlung (dort sind die meisten Straßen nach schweizer Orten benannt):
Quelle: Google Maps


Köln = Luzern ?

Köln und Luzern sind sich ähnlicher als man vielleicht glaubt.


Zum Beispiel haben beide Städte ein ähnliches Panorama:

KÖLN
LUZERN




Und in beiden gibt's schöne Dampfschiffe:

DS Goethe (K)



DS Stadt Luzern (LU)






Und Bimmelbahnen gibt's auch hier wie dort:

Schoko-Express (K)

City Train (LU)




Und beide haben Sandstrände mit Panoramablick:





Auch eine sehenswerte Altstadt haben beide zu bieten:

Altstadt Köln


Altstadt Luzern




... mit gemütlich-traditionellen Brauhäusern:

Brauhaus Köln


Brauhaus Luzern





Und beide feiern gerne Karneval bzw. Fasnacht:





Und nicht zu vergessen die Weihnachtsmärkte:

Am Alter Markt (K)

Am Franziskanerplatz (LU)




Und natürlich auch Silvester:

Am Dom (K)

Am Wasserturm (LU)




Sagen & Legenden gibt's sowohl auf kölsche als auch auf lozärner Art:


Kölsche Sagen

Die Heinzelmännchen zu Köln

Wie war zu Köln es doch vordem, mit Heinzelmännchen so bequem!

Denn, war man faul,... man legte sich, hin auf die Bank und pflegte sich:


Da kamen bei Nacht, ehe man's gedacht, die Männlein und schwärmten,

und klappten und lärmten, und rupften und zupften,


und hüpften und trabten, und putzten und schabten...

…und eh ein Faulpelz noch erwacht, war all sein Tagewerk bereits gemacht!


Die Zimmerleute streckten sich, hin auf die Spän' und reckten sich.

Indessen kam die Geisterschar und sah was da zu zimmern war.

Nahm Meißel und Beil und die Säg' in Eil; und sägten und stachen,

und hieben und brachen, berappten und kappten,

visierten wie Falken und setzten die Balken.

Eh sich's der Zimmermann versah...

…klapp, stand das ganze Haus schon fertig da!


Beim Bäckermeister war nicht Not, die Heinzelmännchen backten Brot.

Die faulen Burschen legten sich, die Heinzelmännchen regten sich.

Und ächzten daher, mit den Säcken schwer!

Und kneteten tüchtig, und wogen es richtig.

Und hoben und schoben, und fegten und backten, und klopften und hackten.

Die Burschen schnarchten noch im Chor:

Da rückte schon das Brot,... das neue, vor!


Beim Fleischer ging es just so zu:

Gesell und Bursche lag in Ruh.

Indessen kamen die Männlein her

Und hackten das Schwein die Kreuz und Quer.

Das ging so geschwind

Wie die Mühl' im Wind!

Die klappten mit Beilen,

Die schnitzten an Speilen,

Die spülten,

Die wühlten,

Und mengten und mischten

Und stopften und wischten.

Tat der Gesell die Augen auf,...

Wapp! hing die Wurst da schon im Ausverkauf!


Beim Schenken war es so: es trank

Der Küfer bis er niedersank,

Am hohlen Fasse schlief er ein,

Die Männlein sorgten um den Wein,

Und schwefelten fein

Alle Fässer ein,

Und rollten und hoben

Mit Winden und Kloben,

Und schwenkten

Und senkten,

Und gossen und panschten

Und mengten und manschten.

Und eh der Küfer noch erwacht,

War schon der Wein geschönt und fein gemacht!


Einst hatt' ein Schneider große Pein:

Der Staatsrock sollte fertig sein;

Warf hin das Zeug und legte sich

Hin auf das Ohr und pflegte sich.

Das schlüpften sie frisch

In den Schneidertisch;

Da schnitten und rückten

Und nähten und stickten,

Und faßten

Und paßten,

Und strichen und guckten

Und zupften und ruckten,

Und eh mein Schneiderlein erwacht:

War Bürgermeisters Rock... bereits gemacht!


Neugierig war des Schneiders Weib,

Und macht sich diesen Zeitvertreib:

Streut Erbsen hin die andre Nacht,

Die Heinzelmännchen kommen sacht:

Eins fähret nun aus,

Schlägt hin im Haus,

Die gleiten von Stufen

Und plumpen in Kufen,

Die fallen

Mit Schallen,

Die lärmen und schreien

Und vermaledeien!

Sie springt hinunter auf den Schall

Mit Licht: husch husch husch husch! - verschwinden all!


O weh! nun sind sie alle fort

Und keines ist mehr hier am Ort!

Man kann nicht mehr wie sonsten ruhn,

Man muß nun alles selber tun!

Ein jeder muß fein

Selbst fleißig sein,

Und kratzen und schaben

Und rennen und traben

Und schniegeln

Und biegeln,

Und klopfen und hacken

Und kochen und backen.

Ach, daß es noch wie damals wär!

Doch kommt die schöne Zeit nicht wieder her!


Richmodis und die Pferde auf dem Turm

In Köln lebte Mitte des 14. Jahrhunderts der reiche Patrizier Mengis von Aducht. Das Glück war ihm nie von der Seite gewichen. Als Bürgermeister genoss er hohes Ansehen in der Stadt. Vor kurzem hatte er die junge und schöne Richmodis Lyskirchen geheiratet. Gemeinsam lebten Sie im Haus zu den Papegeyen am Neumarkt 6, Ecke Olivengasse.

Sie führten ein zufriedenes Leben voller Wohlstand. Doch dann kam der Schwarze Tod nach Köln. Er raffte Alt und Jung, Arm und Reich gleichermaßen dahin. Auch Richmodis erkrankte. Nach wenigen Tagen schien das Leiden der jungen Frau beendet. Leblos lag sie da.

Mengis konnte seinen Schmerz nicht fassen. Er zog seiner geliebten Frau das weiße Hochzeitsgewand über und legte sie in den Sarg. Den wertvollen Trauring ließ er an ihrem Finger. Doch dem eilends gerufenen Totengräber war der kostbare Schmuck nicht entgangen. Mit seinem Gehilfen trug er den Sarg zum nahen Kirchhof von St. Aposteln. Jedoch vergrub er Ihn nur zum Schein.

Kurz nach Mitternacht schlich der Totengräber mit seinem Gehilfen über den dunklen Friedhof. Das schwache Licht ihrer Laternen flackerte gespenstisch über die vielen frischen Gräber. Vor einem großen Blumenhügel stoppten sie. Hier lag Richmodis unter leichter Erde und einem Meer von Kränzen. Die beiden Männer steckten ihre Laternen in die Erde und begannen zu graben. Mit einem flauen Gefühl im Magen öffneten Sie den schweren Sarg.

Der Tod schien Richmodis Schönheit nichts anhaben zu können. Bleich lag sie vor den Dieben. Doch als diese Ihr den Ring vom Finger ziehen wollten, kam ein leises Stöhnen über ihre Lippen. Die Grabräuber erschrocken so sehr, dass sie die Schaufeln umwarfen und schreiend davonrannten.

Richmodis schlug die Augen auf. Als sie erkannte wo sie sich befand, überkam sie ein furchtbares Grausen. Sie griff eine Laterne, die die Diebe zurückgelassen hatten. Mit letzter Kraft schleppte sie sich über den Neumarkt bis vor ihr Haus. Dort klopfte Sie an die schwere Holztüre.

Mengis hatte indes kein Auge zutun können. Gebeugt von Kummer und Trauer ging er bei Kerzenschein in der Stube auf und ab. Wie sollte er nur weiterleben ohne die geliebte Frau?

Da hörte er ein lautes Pochen. Die Mägde und Knechte liefen davon. Denn sie dachten, sie würden einen Geist sehen. Und so ging Mengis selber zur Tür. Richmodis gab sich zu erkennen und bat um Einlass. Doch ihr Mann glaubte ihr nicht. Er rief: „Eher laufen meine Pferde die Stufen hinauf auf den Turm, als dass du mein Weib bist“.

Da ertönte plötzlich tosendes Stampfen und lautes Hufgeklapper. Und als Mengis zum Turm hinauf blickte, schauten dort zwei seiner Schimmel aus dem obersten Fenster. Sofort öffnete er der weiß gekleideten Gestalt auf der Straße die Tür und erkannte seine Ehefrau. Sie umarmten und küssten sich. Richmodis war bald wieder ganz gesund und schenkte Mengis drei gesunde Söhne.

Als Erinnerung an Richmodis und ihre Geschichte schauen die Rosse heute aus dem wiedererbauten Richmodisturm in der gleichnamigen Gasse am Kölner Neumarkt.

Lozärner Sagen

Goldbethli und Harzbabi

In der schönen, obstreichen Gegend beim Städtlein Willisau im Luzerner Gebiet lebte einst, Gott weiß wann, eine Frau. Sie hatte zwei Töchterlein, ein eigenes und ein Stiefkind. Das eigene hieß Babi und das Stieftöchterlein Bethli. Aber die Frau war gegen ihr Stiefkind gar nicht gut. Ihre eigene Tochter konnte machen, was sie wollte, wenn's noch so gefehlt war, es war ihr doch immer recht. Alle Unarten nahm sie für kindliche Munterkeit. Wenn jemand zur Frau kam und sagte, ihr Babi hätte gegen sie die Zunge herausgestreckt, so sagte die törichte Mutter, das sei halt nur so eine lustige Gewohnheit von ihrem Babi, und es habe auch gar ein so schleckhaftes, hübsches Zünglein. Dabei bekam Babi immer das Beste zu essen, und was sie nicht bekam, naschte sie. Kein Honigtopf war vor ihr sicher. Doch die Mutter wollte alle ihre Unarten nicht sehen. Aber das Bethli, ihr Stieftöchterchen, mußte gar oft Hunger leiden und mit dem Abfall vom Tisch vorliebnehmen. Und während das Babi in schönen Kleidern überall herumfackelte, mußte das Bethli in geringen Lumpen am Spinnrad kauern und auf Tod und Leben schaffen, also daß ihm die Finger fast abfielen. Soviel es aber spann, die böse Stiefmutter war nie zufrieden und schimpfte es alleweil erbärmlich aus.

Eines Tages, als das Bethli das Spinnrädlein wieder gar emsig schnurren ließ und nur ab und zu einen Blick durchs Fenster vors Haus tat, wo das Babi mit dem Ball spielte, fiel ihm der Wirtel zu Boden und kugelte in ein Mäuseloch hinein. Eben trat die Stiefmutter ein, und als sie sah, wie der Wirtel ins Mäuseloch gerollt war, wurde sie wütend und schrie: "Nun schlüpfe nur sofort ins Mäuseloch hinunter und hol mir den Wirtel wieder herauf, sonst ergeht's dir bös!"

Das arme Bethli erschrak und wußte sich nicht zu helfen; denn wie sollte es in ein Mäuseloch hineinkommen. Aber es wußte von nichts anderem, als daß man immer gehorchen müsse, und so warf es sich auf den Boden und kroch auf das Mäuseloch zu. Und siehe, das kleine Loch erweiterte sich mit einem Male, und zum Erstaunen der bösen Stiefmutter konnte das Bethli hineinschlüpfen und war im Hui verschwunden.

Das Bethli aber war kaum ins Mäuseloch geschlüpft, so erweiterte sich das zu einem großen Gange, und auf einmal kam es in eine schöne Gegend und lief auf ein prächtiges Schloß zu. Wie es nun an das Schloß herankam, sah es vor seinen Toren gar niedliche, spielende Hündchen, die wie Menschen reden konnten. Sie begrüßten das erstaunte Mägdlein freudig, wedelten um sein armselig Stumpfröcklein herum und wußten sogar seinen Namen, denn sie bellten:

"Wauwau, das goldene Bethli kommt!

Wauwau, das goldene Bethli kommt!"

Jetzt ging ein Tor auf, und einige Kinder eilten aus dem hohen Schlosse, die noch viel, viel schöner waren, als man's sagen kann. Sie nahmen Bethli in ihre Mitte und waren gar holdselig zu ihm. Aber Bethli stand mit dem Finger im Mäulchen in ihrem Kreise und schaute schüchtern von einem zum andern, denn es war's gar nicht gewohnt, daß man so lieb mit ihm tat. Die Schloßkinder sahen Bethli wohl an, wie sehr es Hunger hatte, und fragten gleich: "Goldbethli, mit wem willst du essen, mit uns oder mit den Hündchen?" - "Setzt mich nur zu den Hündchen", sagte demütig das Mägdlein, "'s ist lang gut genug für mich." - "Nein", riefen die schönen Kinder aus, "du sollst mit uns zu Tische gehen." Und nun legten sie ihm zwei Gewänder zur Auswahl vor, ein hölzernes und ein goldiges. "Nun zieh dasjenige an, das du willst!" riefen die Schloßkinder. Bethli langte nach dem hölzernen und sagte: "Das ist lang gut genug für mich." - "Nein", riefen die Kinder wieder, "du sollst das goldene haben." Bevor es wußte, wie ihm geschah, hatten sie ihm das goldene Gewand angezogen und führten es nun ins Schloß hinein bis hinauf in einen glänzenden Saal.

In diesem Saale nun war ein langer, goldener Tisch, mit den allerbesten und süßesten Speisen und Getränken in lauter goldenen Gefäßen bedeckt. Jetzt bekam es das ausgehungerte Bethli gut. Die schönen Schloßkinder steckten ihm von allem Guten und Süßen in den Mund, bis es bis ans Halszäpfchen hinauf voll war. Und als nun die Zeit zum Abschiednehmen kam, schenkten sie ihm viel kostbaren Schmuck und gaben ihm zuletzt einen goldenen Wirtel in die Hand.

Danach führten sie das glückliche Mägdlein wieder zum Schloß hinaus und begleiteten es noch ein Stück Wegs, bis sie wieder in einen dunklen Gang kamen. Dort blieben die Schloßkinder zurück und riefen dem Bethli noch Lebewohl nach. So kroch es denn in den dunklen Gang hinein, und als es ihm schon fast den Atem benehmen wollte, zeigte sich auf einmal ein Schein, und da schlüpfte das Bethli wieder zum Mäuseloch im Stubenboden heraus in die Stube ihrer Stiefmutter. Die saß gerade mit ihrem eigenen Mädchen, mit dem Babi, am Tisch. Wie von Sinnen sprangen sie auf und staunten das Bethli an. Das stand, schön wie ein Engel, vor ihnen im leuchtendsten Goldgewand. Wie machten sie erst große Augen, als sie seinen kostbaren Schmuck und gar den goldenen Wirtel erblickten! Die böse Stiefmutter und das häßliche Babi vergingen schier vor Neid ob der Herrlichkeit Goldbethlis. Nun mußte ihnen das Kind alles erzählen, was es erlebt hatte, und als sie alles haarklein vernommen hatten, beschloß die Stiefmutter, ihr Babi müsse auch ins Mauseloch schlüpfen und in die geheimnisvolle Welt hinuntergehen. Babi war damit sehr einverstanden, denn sie dachte, ihr würden noch viel kostbarere Dinge zuteil werden, wenn schon ein so verachtetes Küchenlümplein wie das Bethli so feine Sachen heimgebracht habe. Flink ließ Babi den Wirtel von ihrem Spinnrad in das Mäuseloch hinabrollen. Dann warf sie sich auf den Stubenboden, und auch ihr tat sich das Loch willig auf und ließ sie hineinschlüpfen.

Als nun Babi in die schöne Gegend gelangte, wo das Schloß stand, lachte ihr schon das Herz im Leibe, denn dort sah sie ja die Hündchen vor der Schloßpforte spielen. Ohne zu zögern, eilte sie mit polternden Schritten aufs Tor zu. Wie nun die Hündchen das Gepolter hörten, sahen sie auf, und als sie das heranstürmende Mädchen erkannten, bellten sie unwillig:

"Wauwau, das Harzbabi kommt!

Wauwau, das Harzbabi kommt!"

Und dabei zogen sie die Schwänzchen ein und machten böse Augen. Jetzt ging das Schloßtor auf, und die schönen Schloßkinder eilten heraus. Aber sie schauten Babi nicht mit so leuchtenden Augen an wie früher Bethli. Doch fragten sie auch: "Mit wem willst du essen, mit uns oder mit den Hündchen?" Worauf Babi ohne weiteres sagte: "Mit euch, das Bethli hat auch mit euch gegessen." Danach legten sie ihr die zwei Gewänder vor, ein hölzernes und ein goldenes, und fragten, welches von beiden sie anziehen wolle. "Das goldige will ich anziehen", rief das Babi aus, "das Bethli hat auch ein goldiges. Zudem will ich einen goldenen Wirtel haben und andern feinen Schmuck."

Aber es kam anders. Auf einmal, sie wußte nicht wie, hatte das Babi das hölzerne Gewand an, und schon kauerte sie auf dem Boden und mußte mit den Hündchen vor dem Tore ihr Hundeessen teilen. Und als sie sich erheben durfte, da wurde Babis hölzernes Kleid mit Pech und Harz über und über bestrichen. Die schönen Schloßkinder gaben ihr noch einen hölzernen Wirtel in die Hand, und dann jagten sie sie fort und riefen ihr nach: "Harzbabi, Harzbabi!" Da war sie froh, daß sie wegkam. Sie lief in den dunklen Gang, und auf einmal schlüpfte sie zum Mäuseloch hinaus in ihrer Mutter Stube. Die böse Alte wartete schier Tag und Nacht auf ihre Rückkehr und hatte viele Kerzen angezündet, damit man das Goldgewand und den Schmuck ihres rechten Kindes doch ja gehörig bewundern könnte. Wie erschrak sie aber, als ihr unartiges Kind in einem pechschwarzen Gewand aus dem Mäuseloch kroch und ihr schreiend erzählte, wie bös es ihr bei den Schloßkindern ergangen sei. Die Stiefmutter war wütend und wollte gleich ins Mäuseloch schlüpfen, um den Schloßkindern die Rute zu geben, aber ihr tat sich das Löchlein nicht auf, und da konnte sie nichts machen und mußte sich dreinschicken. Das Harzbabi aber vermochte ihr Kleid nicht mehr vom Leibe zu bringen, und wo sie lief, riefen ihr die Kinder nach: "Harzbabi, Harzbabi!" Wenn aber das Bethli in seinem goldenen Gewände daherkam, jauchzten sie auf und riefen: "Da kommt das Goldbethli, das Goldbethli!" - Es ist dann später ein schöner Jüngling gekommen und hat das Goldbethli geheiratet, die schönen Schloßkinder sollen auch bei der Hochzeit gewesen sein.


Der Küfer von Luzern in der Drachenhöhle

In der Stadt Luzern lebte einst ein Küfer, der oftmals in den dichten Wäldern und Klüften des Pilatusberges herumirrte, um sich Holz zur Verfertigung der Weinfässer zu suchen. Eines Tages kam er aber von seinem gewöhnlichen Wege in den letztern so weit ab, dass er nicht mehr wusste, von wo er in dieses Labyrinth von Schluchten hineingeraten und wie er sich aus demselben wieder herausfinden sollte. Nachdem er so den ganzen Tag und einen Teil der Nacht mit Wiederaufsuchen des verlorenen Pfades zugebracht, er auch ein wenig ansgeruhet hatte, wollte er mit Anbruch des Tages seinen Weg wieder aufnehmen. Das ungewisse Zwielicht aber, das, da der Tag noch nicht gänzlich angebrochen, in der Schlucht herrschte, liess ihn eine in dem Weg liegende tiefe Grube nicht bemerken. Er stürzte in dieselbe hinab, nahm jedoch, da er auf weichen Lett fiel, der den Boden des Abgrundes bedeckte, von dem Falle keinen Nachteil noch sonstigen leiblichen Schaden, ausser solchem, der aus der Furcht vor dem möglichen Untergange zu entstehen pflegt. Als er aber die Höhe des Schlundes gemessen und zu der Ueberzeugung gekommen war, dass er an menschlicher Hülfe verzweifeln müsse, wandte er sich mit brünstigem Gebet zu der Mutter Gottes, dass dieselbe ihn aus seinen Nöten befreien möge.

In den Seitenwänden der Grube waren aber noch tiefe Gänge und Höhlen. In diese schritt jetzt der Küfer hinein, um sich einen Ort zu suchen, der ihm zum Aufenthalt dienen könnte. Kaum aber hatte er einige Schritte nach vorwärts getan, da kamen ihm zwei schreckliche Drachen entgegen, bei deren Anblick er bis auf den Tod erschrak und die heilige Mutter Gottes wiederum um Hülfe anflehte. Und siehe! o Wunder! die Drachen taten ihm nicht nur keinen Schaden oder sonstige Gewalt an, sondern streichelten sogar seinen erschrockenen Körper mit Kopf und Schweif, so dass er neuen Mut fasste und sich an diese schreckliche und unerhörte Gesellschaft zu gewöhnen anfing. In dieser Gesellschaft brachte aber der Unglückliche nicht einen oder sieben Tage zu, sondern sechs volle Monate, von dem 6. Tag des Wintermonats an bis zu dem 10. des Aprils. Während dieser langen Zeit stillte er seines Lebens Notdurst auf folgende wunderbare Weise: Er hatte nämlich bemerkt, dass die Drachen während der ganzen Winterzeit keine andere Nahrung zu sich nahmen, als einen salzigen Saft, der aus den Ritzen der Felsenwände hervorträufelte und welchen diese Tiere aufleckten. Da ihm nun alle andere Nahrung abging, folgte er ihrem Beispiele und fing gleich ihnen an, diesen Saft von den Wänden abzulecken.

Als jedoch die Sonne die Aequintoktiallinie überschritten hatte und die Wärme dieses Gestirns fühlbarer zu werden begann, da mochte sich auch in den Ungeheuern der Gedanke regen, dass die Zeit da sei, ihre unterirdische Wohnung zu verlassen und sich eine bessere Kost zu suchen. Und so flog denn zuerst der eine der Drachen, nachdem er zuvor seine Flügel wie zum Versuch ein paarmal geschwungen, aus der Höhle von dannen. Als aber der noch zurückgebliebene sich ebenfalls zum Davonfliegen bereit machte, da meinte der arme Küfer, dies möchte die beste Gelegenheit zu seiner Befreiung sein, und hängte sich mit seinen Händen fest an den Schweif des Untiers, das ihn also auch mit davon nahm und ihn unter göttlicher Leitung alsbald zur Erde in der Richtung nach Luzern zu niedersetzte, worauf er, nachdem ihn der Drache verlassen, nach Haus zu den Seinigen geeilt ist, die ihn längst für verloren gehalten und denen er nun diese seine so wunderbare Geschichte erzählte.

Damit aber seine Befreiung, welche ihm nur durch die Vermittlung der heiligen Mutter Maria zu Teil geworden war, im ewigen Gedächtnisse zur Verwunderung der Nachkommen bleibe, ließ er ein Messgewand anfertigen, auf dem der ganze Verlauf dieser Geschichte gesticket und das noch heutigen Tages in der Kirche des heiligen Leodegarius zu sehen ist. Der also Gerettete aber entschlief in Gott zwei Monate nach seiner Befreiung aus der Drachenhöhle, da er menschliche Nahrung nicht mehr vertragen konnte.


Quellen: August Kopisch 1836; C. Kohlrusch, Schweizerisches Sagenbuch. Nach mündlichen Überlieferungen, Chroniken und anderen gedruckten und handschriftlichen Quellen, Leipzig 1854.





Und hier gibt's von beiden noch was auf die Ohren:

Reinhören:

Reinhören:



Kölsche Volksmusik

Schweizer Volksmusik


Wörterbuch: Kölsch - Lozärndütsch

 
KölschLozärndütschHochdeutsch
ärchrüüdigsehr
bellich KromGänggaliwaar – Gfotz – Karsömpubilliges Zeug
BlaachBodesuri – Trübu – Gschiirlisilebhaftes Kind
BlöhTschuggerPolizist
BotterBotter – AnkeButter
BrasselGschtellaaschwenn viel Zeug herumsteht
DäufSchlottereteTaufe
deeftöif – tüüftief
direktemang – jilichkudämäntsofort
Dress – Dönndress – DönnschessTörligiiger – FlütteriDurchfall
DudekoppSchüdeleTotenschädel
Durchdrevve – fratzich KälSidiaanraffinierter, frecher Typ
eije – kniffelichaarig – kurligsonderbar
emmereischterimmer
fädichbaschtafertig
flöckgschprängt – gleitigschnell – eilig
FrotteedochHänkuplüschFrottétuch
HexSchraggläHexe
HolztrippeLänderbödeHolzsandalen
jäälgälb – gälgelb
JeseechGfrääsliGesicht
jet maachefigureetleetwas machen
Jekros – BruddelskromChrüsimüsi – GhöiDurcheinander
JezänksKäär – KätschGezank
JlöckGföuGlück
Jrovianes – SchnäuverChlüüfGrobian
Jurk – KomkommerGuggumereGurke
KamellDröpsliBonbon
Ketteblom – BloslämpcheSöiblueme – LöwezaanLöwenzahn
KnäbbelAahou – Aahäulig – Mutsch – MuggerAnschnitt vom Brot
KniesbüggelChlämmerlisack – Chnuupesaager – Chnyperi – Gyznäpper – RappespalterGeizhals
kribbelichschnäderfräsigheikel
lauwärmfödlelääilauwarm
Libell – Augestüsser – SchniederTüüfusnadleLibelle
LotterbovStriiziLausbub
neeßepfnuchsänießen
NüümaatskradJöikiHerumtreiber
offallporthäufig
ParreplüParaplüüRegenschirm
pelle – schelleschinte – selle – uusmache(Kartoffeln) schälen
PelzeSchwümmPilze
pingeliche MinschHäftlimacherkleinlicher, genauer Mensch
Pötter – Senk – Suffkrad – Suffpatron –Suffüül – versoffe BölzcheMämmeler – Höckeler – Möschteler – SüffelTrinker
QuadratschnüßBoleeti – Laferi – Plagööri Grossmaul
Räänwurm – Pernik – PirringMettelRegenwurm
richtichjustämäntrichtig
rötschighäälrutschig
RuuschBalaariRausch
schlääch jelauntrompusorigübel gelaunt
SchlipsHausbänduKrawatte
SchwittjeeLuftibus – LumbaziLebemensch/unbesorgte Frohnatur
SeckomHampëissiAmeise
Sonneschirm – Pattesoll – ParesollParisolSonnenschirm
soor – wödichmoffsauer, wütend
SpronzeleMerzefläckeSommersprossen
stiefe NackeÄckegstabi – Halscheeri steifer Nacken
stoddere – strudelestag(e)le – stigle – stotterestottern
StöcherGiftschisserböser Hetzer
störmechuutestürmen
Täschedoch – Rotzfahn – SackdochFazenetliTaschentuch
TäschleechLatüütereTaschenlampe
töpich – lausichübelziitigunbeholfen – kompliziert
ÜlHöiuEule
unfazünglichaberhëibschunschön
verbasert luureginöffleverwundert schauen
vöranaleemarschvorwärts

Sonstiges


Wappen Uni KölnWappen Uni Luzern
Die Theologische Fakultät der Universität Luzern hat einen Partnervertrag mit dem Institut für Katholische Theologie der Universität zu Köln.

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Landkarte
Auf dem direkten Weg (Luftlinie) beträgt die Entfernung zwischen Köln und Luzern fast genau schnapszahlige 444 Kilometer.

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Bahn in Köln
Mit der Bahn von Luzern nach Köln (oder umgekehrt)?

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Bus in Köln
Mit dem Bus von Luzern nach Köln (oder umgekehrt)?

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Flugzeug in Köln
Mit dem Flugzeug von Luzern nach Köln (oder umgekehrt) ist mangels eines Luzerner Flughafens nicht direkt möglich, aber über Zürich geht's.

guckst du Flugplan

DAS WAR'S... fast!


Noch was Nostalgisches zum Spielen für Zwischendurch:

Frogger-Spielszene

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